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Heil werden durch Gottes Nähe

Gottesdienst

Erleben Sie Auszüge aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium am 19. Dezember 2020 als Online-Gottesdienst in ganz besonderer Gestalt.

 

Auch in diesem Jahr, das so zerrissen und heillos erscheint, laden die Kreuzkirche und ihre Musik Sie zum Weihnachtsoratorium ein - pandemiebedingt allerdings in anderer Form, als Sie Bachs Musik bislang vermutlich kannten.

 

Kein "Jauchzet, frohlocket"

"Eine zerrissene Zeit zerfällt in Einzelteile, und so werden wir Einzelteile aus dem Weihnachtsoratorium aufführen": Karin Freist-Wissing, Kirchenmusikdirektorin und Kantorin der Kreuzkirche, ist sich der besonderen Verantwortung und Schwierigkeit, die Musik und den Text des Weihnachtsoratoriums in diesem Jahr zum Sprechen zu bringen, bewusst. Dafür sorgen nicht nur die Corona-bedingten Regeln von kirchlicher und staatlicher Seite, sondern vor allem die Situation der Menschen selbst. Geplant ist daher eine Darbietung, die die gravierenden kulturellen Verluste unserer Tage deulich zum Ausdruck bringt. "Sie wird den notwendigen Verzicht hörbar machen, weil keine Chöre zu hören sein werden", so Freist-Wissing. "Es wird aber auch die Flexibilität und Kreativität der Musikerinnen und Musiker in heutigen Tagen zeigen."

 

Am 19. Dezember ist es so weit

Am kommenden Samstag Abend ab 20 Uhr werden zwölf Musikerinnen und Musiker, die der Kreuzkirche und ihrer Musik seit Jahren eng verbunden sind, Arien, Rezitative und Choräle aus fast allen Teilen des Weihnachtsoratorium im Rahmen eines Online-Gottesdienstes zu Gehör bringen. Dieser wird von Pfarrerin Ingrid Schneider von der Kreuzkirche und Pfarrer Martin Engels vom Evangelischen Forum Bonn gestaltet. "Wir knüpfen an das Motto 'Brich an du schönes Morgenlicht' an und thematisieren die Menschwerdung Gottes vor dem Hintergrund der Zerrissenheit unserer Zeit", verrät Pfarrerin Schneider schon vorab: "Es wird dabei auch eine kurze Dialog-Predigt geben, in der es um die Verheißung geht, durch Gottes Nähe heil zu werden."

 

Ein "trotz alledem" - und ein klingendes Geschenk

Texte, Gebete, Gedichte und erzählte Gedanken fügen die zerrissenen Einzelteile der Musik wieder zusammen, so dass etwas Neues entsteht. "Auf diese Weise können wir Bachs so tiefgründige, freudebringende und tröstende Musik trotz allem zu den Menschen nach Hause bringen, nur in einer anderen, neuen und aktuellen Form": Karin Freist Wissing ist sich sicher, dass alle Kreuzkirchenmusikerinnen und -musiker, die in diesem Jahr leider nicht mitwirken können, trotzdem im Geiste alles mitsingen werden - zwar von zu Hause aus, dafür aber vom ersten bis zum letzten Ton.

 

Nähere Informationen und den Online-Livestream des Gottesdienstes finden Sie unter www.weihnachtsoratorium2020.de

 

(Thomas Gampp)